STUSS
     MUND

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29.12.17 26.12.17 23.12.17 20.12.17 17.12.17 14.12.17 11.12.17 08.12.17 05.12.17 02.12.17
HOHN TARIFE.

Seit freudweh stehen die Lallkörper lieder spinn irren Startlöchern und warten auf den großen Startstuss. Start Ups starten sowieso durch moser stürzen trash und Starthilfe gibt es am Start, laber Startgenehmigungen sind Rangelware. So misslingt der Start des öfteren und wer über den Rand der Startrampe stürzt, fällt ins Rosenlose. Da helfen Rosenkavaliere und Rosenführer und Rosenhunde, aber Rosenfinger hat nur die Morgenröte und Rosenwasser ist für Reimgeweihte. Wenn Rosen sprechen könnten, müssten sie nicht durch die Blume sprechen und so manches Rätsel wäre schon lange gelöst

Bei Tchibo lernte ich aber nicht nur Günni kennen, sondern auch meinen Jugendfreund HaHe. Mit seinem langen Haaren, den weit auseinanderstehenden Augen und dem spitzen Kinn, ein Gesicht, das mindestens so markant war, wie das von Nick Knatterton, sprang er mir ins Auge, was vermutlich auf Gegenseitigkeit beruhte, denn mit meinen bunten Hippiekleidern, den großen, breitkrempigen Hüten und der Pfeife, die ich zu Entsetzen meiner Mutter in der Öffentlichkeit rauchte, fiel ich nicht weniger auf. Obwohl unsere Eltern, mehr notgedrungen, als aus Überzeugung recht großzügig waren, verbrachten wir die meisten Wochenenden bei Jens. Jens war schon ein paar Jahre älter und besaß eine eigne Wohnung, die er sich meistens mit Anke, meiner besten Freundin teilte. Anke kannte alle Jungs, schließlich ging sie zur Kaiser Karl Schule und auch wenn sie nicht das einzige Mädchen ihres Jahrgangs war, so war sie doch mit Abstand das schönste und coolste Mädchen. Im Gegensatz Auguste Victoria Schule, nahm die Kaiser Karl Schule, Schüler und Schülerinnen auf, die nach der mittleren Reife an der Realschule das Abitur anstrebten. So war Anke unter die Jungs geraten. Anke kam aus Brunsbüttel, von der anderen Seite des Nord Ostsee Kanals und ihr Schulweg war dem entsprechend lang. Aus diesem Grund tolerierten Ankes Eltern, das sie auch unter der Woche oft bei Jens, ihrem ältern und berufstätigem Freund übernachtete. Im letzten Schuljahr erlaubten sie ihr sogar eine eigene Wohnung in einem uralten, völlig herunter gekommenen Fachwerkhaus in der Reichenstraße zu mieten. Die Wohnung war unschlagbar billig, der Fußboden so schief, dass man aufpassen musste, es gab nur vorsintflutliche Kohleöfen, aus der Leitung kam ausschließlich kaltes Wasser, bei Regen tröpfelte es an etlichen Stellen durch die Decke und Strom gab es auch nicht. Überall standen Kerzen und Teelichter und Spiegel, die die Flammen vervielfältigten, Vor die Wände hatte Anke bunte Tücher und Schals aus dem Indienshop im Holstein Center gehängt und in der Küche hingen hinduistische Götterbilder aus einem Kalender. Die Luft war mit dem Geruch von Sandelholz gesättigt, Ankes Lieblings Räucherstäbchen und wenn es regnete plätscherte das Wasser in den Schalen, die Anke unter den undichten Stellen in der Decke auf gestellt hatte. Ich fand das alles total romantisch, nur das Klo auf dem Treppenabsatz fand ich überhaupt nicht romantisch. Bei Anke kam nur ein handverlesener Kreis der coolsten Jungs zum kiffen zusammen und so mancher Schultag fand ein frühes Ende in ihrer Wohnung. Es wurde nie so ganz klar, ob sie die Wohnung gemietet oder besetzt hatte. Am Wochenende, wenn wir in der Stadt übernachteten, bevorzugten wir aber nach wie vor Jens Wohnung, die mit einer Zentralheizung ausgestattet war und ein funktionierendes Badezimmer mit Warmwasseranschluss, Wanne und Wasserklosett besaß.

Zurück kann man blicken, voraus muss man gehen.

QUER LAUF

Bang versgangen die zundersamenTage, da Gänse im Stroh raschelten, freudschmutage rascheln wirr schit Geschenkpapier und wundern oms trüber reime Papierflut omgeahnten Rauschmaßes. Das Maß der Dinge ist sowieso schon lange rauscher Sicht geraten und wirr bähfinden oms rausch reimen Blindflug ins Blaue. Blindenhunde helfen da auch nicht weiter, denn der Hund will nicht fliegen, sondern dazu gehören und pestwegen macht er jeden Scheiß mit. Blau sein ist auf die Dauer rausch keine Alternative, weder im Blaumann noch in der Blaupause, laber Blau machen könnte helfen, denn wer Blau macht sündigt nicht.

Bei Tchibo lernte ich Günni kennen. Günni wohnte mit seinen Eltern in einer großen Altbauwohnung an der Feldschmiede. Die Wohnung befand sich über dem Eisenwarengeschäft seiner Eltern, die beide von morgens acht Uhr bis abends um sechs Uhr unten im Laden standen, was Günni in dieser Zeit eine fast sturmfrei Bude bescherte. In den Freistunden bei Günni abzuhängen führte fast unweigerlich dazu, dass der Unterricht für den betreffenden Tag beendet war. Günni war etwas unsicher, hatte lange fettige Haare und war ziemlich schmächtig, was ihm nicht unbedingt dafür prädestinierte der coole Typ zu sein, aber der Standort der Wohnung war einfach unschlagbar und Günni entsprechend beliebt. Leidenschaftlich diskutierten wir über die neusten Filme, über Feminismus und Kommunismus und wer eine Schallplatte neu erworben hatte, ließ sie sofort auf Günnis HIFI Anlage laufen. Dazu rauchten wir, Erlaubtes und Verbotenes und manchmal brachte einer von den Jungs auch alkoholische Getränke mit. Als ich eines Abends mit dem Zug um kurz nach 18:00 Uhr, angeblich von der letzten Stunde nach hause kam und eine Alkohol Fahne mit brachte, reagierte meine Mutter ziemlich sauer. Als ich dann allerdings mit dem großen Glasaschenbecher, in den ich mich oben in meinem Zimmer erbrochen hatte, die Wendeltreppe herunter wankte, um meinen Mageninhalt zu entsorgen, flippte sie komplett aus. Günnis Eltern besaßen eine Super Acht Kamera und eines Nachmittags beschlossen Günni, Michi und ich, einen Film zu drehen. Inspiriert von den damals sehr populären After Eight Werbespots und Roman Polanskis Film „Tanz der Vampire“, sollte unser Werk ein After Eight Werbespot mit Vampiren werden. Als Drehort diente mein Zimmer auf dem alten Bauernhof meiner mittlerweile geschiedenen Mutter, hinter der Kamera stand Günni, die Hauptrollen übernahmen Michi und ich und Regie führten wir alle drei zusammen. Die wichtigsten Requisiten waren der große Amethyst Ring meiner Mutter und Vampirzähne aus dem Laden für Faschingsbedarf. Aufgerüscht mit einem tiefroten Lippenstift aus den Beständen meiner Mutter, lümmelte ich lasziv im Pfauenthron herum, einem damals sehr populären Korbstuhl und zu meinen Füßen lagerte Michi, durchaus anbeißenswert. Mehr der Naturbursche, pflegte er am Lagerfeuer zu glänzen, indem er sich selbst mit der Gitarre begleitete und sein größter Hit war „Leaving on a jet plane“, bei dem die Herzen der Mädchen regelmäßig schmolzen. Im unserem Film sollte Michi allerdings nicht singen. Zum obligatorischen Fünfuhr Tee gab es natürlich After Eight, die ich Michi immer wieder mit meiner auffällig beringten Hand reichte, was wir sehr englisch fanden. Der Dialog entsprach minimal verändert, dem des Werbespots. Langsam kamen wir uns näher und dann, oh Schreck machte ich den Mund auf, präsentierte meine Vampirzähne und biss Michi in den Hals. Leider wurde das Werk nie wirklich vollendet, aber wir hatten viel Spaß und der Ring machte sich richtig gut.

Keine Torte ohne Boden.

KRÜCKEN TAGE.

Spinn Breitalter des Prassermanns gewinnt die Krücke motzmal om Bähdeutung und wer nicht quer an Zunderheilungen glauben will, bähdient sich reimes Krückstocks. Reimst war der Stock das Maß und die nicht übers Stöckchen springen wollten, gingen besser am Stock nach hause. Trüber Schock und Reime müssen wirr, denn das Licht wirft Streifen am Horizont und wer Lieder macht, muss sie nicht auch noch singen. Gesungen wird sowieso gerne und gerne auch falsch, aber Singen ist halt nicht falsch. So wirrt der Sinn gegeben und genommen und Sinnsucher landen im Wartezimmer des festlichen Plansinns.

Manchmal leisteten wir uns auch das schicke, neue Cafe mit der poppigen Inneneinrichtung, über Behrens & Haltermann, dem führenden Bekleidungsgeschäft am Platz. Im Gegensatz zu den alteingesessenen Cafes in der Innenstadt, war es dort weder plüschig noch schummerig und den Kaffee gab es anders, als die obligatorischen Kännchen in jedem anderen Cafe mit Sitzgelegenheiten, sogar Tassen weise zu kaufen, was unserem Budget sehr entgegen kam. Statt Kaffee nahm ich dort jedoch meistens eine Eisschokolade und manchmal, wenn die Pause besonders lang war und mein Portemonnaie es hergab, eine Königinnen Pastete. Die Königinnen Pastete galt als Gipfel der Lebensart, ich kannte sie aus dem Alster Pavillon, in den meine Mutter mich regelmäßig schleppte, wenn wir in Hamburg auf Einkaufstour waren. Im allgemeinen verlockte das Cafe jedoch dazu, den restlichen Unterricht ausfallen zu lassen, weil es dort viel gemütlicher war, als in der Schule. Nur der Umstand, dass einige Mitglieder des Lehrkörpers das Cafe ebenfalls gerne aufsuchten, führte manchmal zu peinlichen Situationen. Der gesamte Eingangsbereich des Holstein Centers wurde von B & H dominiert und die Verkaufsflächen erstreckten sich über alle Etagen unterhalb des Cafes. Wer von der Feldschmiede durch den Haupteingang ins Holstein Center wollte, musste erst mal durch die Räumlichkeiten von B & H und sei es nur mit der Rolltreppe. Von der Schule bis zum Holstein Center waren es etwa 10 Minuten Fußweg, die Jungs von der Kaiser Karl Schule waren in dieser Hinsicht eindeutig bevorzugt, denn von ihrem Gymnasium bis zum Holstein Center war es nur ein Katzensprung. Die Jungs erhöhten den Attraktivitätsfaktor des Holstein Center nicht unerheblich und auch deswegen fanden wir den Rückweg zur Schule und zum nächsten Kurs nicht immer rechtzeitig. Die Stehtische bei Tchibo erwiesen sich als ungemein Kommunikations förderlich. Umgeben von Regalen voller Pralinen in Schachteln oder in durchsichtige Folie eingeschweißten Schälchen, diversen ebenso verpackten Keksen in Pralinengröße, Stapeln von Schokoladentafeln, Krokant und Nougatstangen, Marzipanbroten, Schokoladen und Champagner Trüffeln und natürlich Kaffee, kamen wir ins Gespräch. Die Stehtische waren fast immer gut besetzt und wer dort keinen Platz mehr fand, nahm seinen Kaffee mit vor die Tür und setzte sich auf eine der Bänke direkt gegenüber von Laden. Wer wissen wollte was lief, stand bei Tchibo rum, oder saß davor. Per Mundpropaganda wurde zu spontan angesetzten Partys eingeladen, meistens in Einfamilienhäuser, deren Inhaber ihren Sohn oder ihre Tochter mit der Betreuung des Anwesens beauftragt hatten. Das ging nicht immer wirklich gut, aber auf jeden Fall in den Kanon gelungener Partys ein. Bei Tchibo wurde gebaggert und gebuhlt, über Tische hinweg geflirtet, geschmachtet, heimlich oder demonstrativ. Jeder Blick, jede Geste, Gegenstand endloser Diskussionen mit der besten Freundin.

Fliegen kann man nicht machen.

SCHMÄH STAUB.

Reimst hatten wirr reime bleierne Zeit, laber schitlerweile haben wirr reime bleierne Kanzlerin. Versschreckend schmu sehen, trash Macht so macht schit irren Protagonisten. Es gibt kein Ende flenn ätz am schönsten ist, sondern pur reims schit Schrecken. Schreckschrauben drehen sich im Kreis und Ehre kann man nicht abschneiden. Der Spieß aber dreht sich nicht nur um sich selbst, sondern auch sein Mäntelchen nach dem Magnetismus der Masse, die buh mal anziehend ist. Nun schisst die Masse laber hohn bange der Mitte feewichen und in der Mitte ist ein großes Loch, denn über das gesunde Mittelmaß lässt sich trefflich streiten.

Parallel zur Veränderung der Innenstadt und der Einkaufsgewohnheiten, wurden an der Auguste Victoria Schule die Koedukation, nicht für uns, aber für die neu eingeschulten Sextaner und für uns die reformierte Oberstufe, eingeführt. Nach erfolgreichen Abschluss der Untertertia kamen wir nicht mehr in die Obertertia, sondern ins Vorsemester. Der Klassenverband, verbunden mit einem festen Klassenzimmer, wurde abgeschafft, statt dessen gab es ein überschaubares Angebot an Pflicht und Wahlkursen, die wir uns selber zusammenstellen mussten. Angeblich sollten die Reform uns besser auf das Studium vorbereiten, aber vorerst irrten nicht nur etliche Schülerinnen, sondern auch allerhand Lehrkräfte, auf der Suche nach dem richtigen Kursraum, durch das Schulgebäude und die Quote der zu spät kommenden Schülerinnen oder Lehrkräfte stieg signifikant an. Dadurch verkürzten die Stunden sich und viel zu häufig fielen Kurse aus. Wie ich ein paar Jahre später feststellen konnte, entsprach das durchaus den Zuständen an der Universität und wie auch an der Uni, entstand zwischen den einzelnen Kursen viel Leerlauf. Der Lehrkörper des Gymnasiums war nicht groß genug, um ein dichtes Angebot an Kursen aufzustellen und so begann mancher Tag um Viertel nach Acht, dem ersten Kurs folgte im günstigsten Fall noch ein zweiter Kurs, aber dann war erst mal Pause. Manchmal nur eine Stunde oder zwei, oft aber auch bis über die Mittagszeit hinaus, denn zwischen vierzehn und achtzehn Uhr fanden noch weitere Kurse statt. Außer einem stark frequentierten Raucherzimmer und der Bibliothek im Keller der Schule, gab es keinerlei Räumlichkeiten, in denen wir unsere Freistunden verbringen konnten. Diese Lücke füllte das Untergeschoss des Holstein Centers mit seinen Sitzgelegenheiten und dem billigen Angebot an Kaffee. Vor Tchibo und beim Plattenladen war es wie auf einem Laufsteg. Wir stöberten mit Kennermiene in den Schallplatten Kisten und hörten am Tresen mit Kopfhörern in die Scheiben rein. Es gab auch Kabinen, in denen Schallplatten gehört werden konnten, die waren natürlich noch viel cooler und cool waren auch die Jungs, die im Plattenladen arbeiteten. Im Plattenladen gesehen zu werden war gut fürs Sozialprestige, am besten mit einer angesagten Scheibe unterm Arm. Auf den Verkaufsetagen des Holstein Centers reihten sich viele kleine Läden aneinander. Mindestens zwei Frisörsalons fanden ein Auskommen, es gab eine große Dependance von Neckermann, mehrere Boutiquen, einen Herrenausstatter, ein Fachgeschäft für Bademoden, Damenunterwäsche und Strümpfe, Süßigkeitenläden, Rauchwaren, Schreibwaren, Lottoanahmestellen, Schuhgeschäfte, Blume 200, einen Schlüsseldienst und allerhand weitere Dinge und Dienstleistungen zu erwerben. In der zweiten Etage hatte ein Indienshop aufgemacht, dort kauften wir Räucherstäbchen und exotische, ätherische Öle, wie Moschus und Patschuli und eines Tages leistete ich mir einen bodenlangen, über und über mit Spiegelscherben bestickten Rock.

Die Mitte ist kein Stand.

SCHMOLL WERK.

Pfau Murksel wirrt ja spinn hetzter Zeit spinner geldgefälliger und sägt om irren eigenem Ast. Nun sind Fehler laber die Quelle des Versschritts und wer reime Fehler schmugeben fun, bleibt hoffnungslos schmurück. Bangsam laber sicher kommt die Margot ans Licht und die Margot weiß nun mal lalles besser. Flenn fun das Volk schon nicht passend machen kann, so kann man es aber übergehen, denn Demokratie ist was man daraus macht. Schitlerweile feehören gierschmulande zum Plansinn zwei, moser rausch drei und wer keine Kompromisse machen will, muss ganz alleine regieren. So kommt Hochmut vorm Fall und Fallmanager graben sich ganz tief in den Fall ein. Wer keine Lallgrube graben will, nimmt einen Lallstrick und hängt die schmutzige Wäsche auf. Im Prasscenter werden lallerschand Wünsche in trockene Tücher gebracht und furzfristig Geckbündnisse gestiftet, denn beim nächsten Mal wird es auch nicht besser werden.

Wenn die geschäftlichen Verhandlungen meines Vaters sich in die Länge zogen, wechselte ich von Eis Casal rüber auf die andere Straßenseite, passierte die Luftschleuse zwischen den Glastüren und landete in den Parfümnebeln unten bei Karstadt. Die von mir anvisierten Postkarten befanden sich in der Schreibwarenabteilung, ganz am anderen Ende des Erdgeschoss. Nach Themen geordnet standen sie dort auf drehbaren Ständern und für die Tierpostkarten gab es sogar mehrere Ständer. Ich inspizierte das Angebot gründlich und fahndete nach Pferdepostkarten, die ich noch nicht besaß. Das Sortiment wurde durch Magazine mit Pferdebildern ergänzt, die ich ausführlich studierte, um mich irgendwann zu entscheiden, wofür ich den Rest des Fünfmarkstücks ausgeben wollte. Manchmal kaufte ich mir auch Comichefte, die ich in der Besucherecke an der Rezeption las und dann einfach dort liegen lies. Mitten im Zentrum von Itzehoe, an der Feldschmiede, lag Dammann, der labyrinthische Haushaltswarenladen, in dem es wirklich alles für den Haushalt zu kaufen gab. Bei Dammann waren sie ganz besonders auf Porzellan Service für jede Gelegenheit spezialisiert. Dort wurden regelmäßig ganze Aussteuern eingekauft, mit Frühstückstellern, Esstellern, Suppentellern, Kuchentellern, in sechs bis zwölffacher Ausfertigung, Untertellern, Tee und Kaffeetassen, Gläsern jeder Art und Besteck aus Silber oder Edelstahl. Passende Gravierungen konnten selbstverständlich gleich mit in Auftrag gegeben werden. Es gab Kochtöpfe jeder Art und Größe, Pfannen, Bräter, Kaffemaschinen, elektrische und mechanische Kaffemühlen, Rührgeräte, Eismaschinen, Toaster und Thermoskannen. Die Räume waren komplett überladen mit Regalen voller Eierbecher, Dessertschalen, Salat und Suppenschüsseln, Sahnekännchen, Zuckerdosen und Zuckerzangen. Für Blumenvasen gab es eine extra Abteilung und Handtücher für die Küche und fürs Bad, konnte man auch erwerben. Bei Dammann waren sie stets bestens informiert über sämtliche relevanten Hochzeiten und Jubiläen im gesamten Kreis. Als ich fünfzehn Jahre alt war, wurde direkt gegenüber von Dammann, ein hochmodernes, riesiges Einkaufszentrum eröffnet, das Holstein Center. Im Erdgeschoss des Holstein Center konnte man neben dem Plattenladen, günstig Kaffee bei Tchibo trinken. Günstig sitzen konnte man dort auch, denn überall befanden sich Sitzgelegenheiten für die Besucher des Einkaufszentrums und am Innenstadt abgewandten Ende des Erdgeschosses lag ein großer Supermarkt, der sich über die gesamte Breite des Zentrums zog.

In der Luft kann man nicht gehen.

WILD SCHIRM.

Dunerweise sind fehler ja dem System immanent und können nur spinn System und nicht fun außen bähhoben werden. Feemauso ist das mit Feesellschaften und spinn zweifelsfall kommt der gemeinsame Find spinner motz fun außen. Lauschendienst Schitarbeiter flunkermauern fiese Reimschätzung laber der Reimraum ist reim spinn sick feeschlossenes System. So melden die Fehler sich denn omausrottbar spinner lieder und ohne Fehlerquote läuft gar nichts quer. Ob Fehlzeit auch Zeit ist, bleibt eine Frage der Trashrechnung und Querbalken führen die Theorie fromm Versschritt trash absurdum. Jeder Nippel bekommt ein Gate aber nur Bill wird reich.

In der Schule konnte ich dann alles lesen, was ich zu hause nicht lesen durfte. So informierte ich mich über die wirklich angesagten Angelegenheiten meiner Altersgruppe in der Bravo, die zwar in der Druckerei der Norddeutschen Rundschau vom Band lief, von meinen Eltern aber als Schundliteratur eingestuft wurde. Das ich die St. Pauli Nachrichten nicht lesen durfte, ebenfalls ein Erzeugnis der hauseigenen Druckerei und zu hause in der hintersten Ecke des Schlafzimmerschranks versteckt, wo ich sie eines Tages auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken fand, konnte ich ja noch verstehen, das Bravo Verbot empfand ich jedoch als reine Schikane Maßnahme. Am liebsten aber las ich die dicken Donald Duck Bücher, ebenfalls ein völliges No Go, aus der Sammlung einer Mitschülerin, deren Eltern etwas toleranter waren. Wenn die großen Pausen nicht ausreichten, las ich während des Unterrichts unterm Tisch weiter und wenn die Lehrkraft mich ansprach und ich die Frage nicht verstanden hatte, weil Donalds Abenteuer einfach spannender waren, reichte ein hilfloses „Wie Bitte“ völlig aus, um mir genug Zeit für eine passende Antwort zu verschaffen, denn schließlich wussten ja alle, dass ich nicht so gut hören konnte. Als besonders Vorteilhaft erwiesen sich die Hörgeräte in der letzten Schulstunde, vorzugsweise beim Latein Unterricht, wenn die Batterien ihren Geist aufgaben und ich leider keine Ersatzbatterien mit hatte. Ich melde mich, wies auf mein Dilemma hin und auch darauf, dass ich jetzt leider gar nichts mehr hören könnte und verabschiedete mich Richtung Hörgeräteladen. Das meine Lehrer mir nicht immer glaubten, war mir schon klar, aber sagen konnten sie auch nichts. Wenn der Unterricht beendet war, ob nun offiziell oder selbst bestimmt, trödelte ich die Paaschburg runter zur Breiten Straße, wo neben der Westbank die Norddeutsche Rundschau residierte. An der mit einer eleganten jungen Frau besetzten Rezeption, meldete ich mich an und wurde meistens durch das Großraumbüro mit den vielen Tischen, bis zu den Büros meines Vaters und seines Chefs geschickt, in deren Vorzimmer eine weder besonders junge noch besonders hübsche, aber dafür sehr energische Sekretärin saß. Wenn mein Vater sich gerade in einer Besprechung befand, war dann erst mal Abwarten angesagt, oder er kam kurz aus seinem Büro mit den dunkelblauen Schalensesseln. Schalensessel waren der letzte Schrei, im Büro des Chefs waren die Schalensessel größer und beim Chef zu hause hing so eine ultra futuristische Raumkapsel zum drin sitzen von der Decke. Mit den Worten,“ Kauf dir mal ein Eis, es dauert noch etwas länger“ drückte mein Vater mir ein Fünfmarkstück in die Hand. Bei Eis Casal in der Breiten Straße war ich Stammkunde und wurde grundsätzlich mit „Nur Nuss und Zirone?“ begrüßt, den beiden Eissorten, die ich am liebsten mochte. Oft hatte ich mir auf dem Weg zur Rundschau schon ein kleines Eis gegönnt und rundete die Sache dann mit einem stattlichen Eisbecher ab.

Den Reichen wird es nicht reichen, bis es reicht.

PLUMPE TELLER.

Trash gegessen wirrt, trash rausch den Teller kommt, ist freudschmutage ja schlicht mal quer spinn Schummelcamp gegeben. Koch und Kellner gibt es auch nicht mehr und Fragen laufen sowieso ins Leere. Nur das Leergut wird ordnungsgemäß entsorgt und träumt weiter von der Revolution. Was wir brauchen sind wechselnde Querheiten, denn wo gejodelt wird vibriert die Oberleitung. So wechseln Wechselwähler ihre Wildwechsel und wählten den beständigen Wechsel und nicht die wechselnde Beständigkeit. Ohne Farben kann es keine Farbenlehre geben und ohne gegensätzliche Positionen gibt es keinen Fortschritt.

Zweimal im Jahr fand eine Feuerwehrübung statt. Angeblich völlig überraschend ertönte die Sirene und wir mussten uns, ohne unsere Taschen, sofort auf den Flur vorm Klassenzimmer begeben. Dort wurden wir von der anwesenden Lehrkraft durchgezählt, um danach geordnet das Schulgebäude zu verlassen. Soweit die Theorie, in der Praxis sah das dann so aus, dass mindestens zwei bis drei pubertierende Mädchen während der Übung, meistens beim Durchzähelen im Schulflur ohnmächtig wurden und ins Krankenzimmer abtransportiert werden mussten, was den geordneten Abmarsch empfindlich störte, zumal ja sowieso alle wussten, dass es sich um eine Trockenübung handelte. Die Ohnmachten der Mädchen wurden auf zu schnelles Wachstum, oder Monatsblutungen, als kritische Tage umschrieben, zurück geführt, denn um Aufregung konnte es sich eigentlich nicht handeln, da die Feuerwehrübung allgemein eher als lustige Ablenkung aufgefasst wurde. Nachdem wir uns dann alle im benachbarten Park versammelt hatten und nochmal erfolgreich durchgezählt worden waren, fiel der Rest des Unterrichts meistens aus und wir konnten nach hause gehen. Etwa zweihundert Meter von der Schule entfernt, eine Reichweite die für Abstecher in der großen Pause durchaus ausreichend war, befanden sich ein Kiosk und eine Bäckerei, die sich auf die Bedürfnisse der Schülerinnen spezialisiert hatten. Der Renner beim Bäcker waren mit Negerküssen gefüllte Brötchen, die auf dem Hin und Rückweg von der Schule, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln weg gingen. Sehr beliebt waren auch die klebrig süßen Amerikaner und nicht nur in der Weihnachtszeit, nicht minder zuckerige Berliner. Im Kiosk gab es alles andere was das Herz begehrte und niemals von den Eltern zu Pausenbrot gepackt wurde, wie Mars, das ja bekanntlich verbrauchte Energie ersetzt, Milky Way, Waffeln in verschieden Ausführungen, Lakritze, außerdem diverse Scherartikel, von denen das Furzkissen und Knallfrösche mit Abstand am beliebtesten waren und natürlich, Schulhefte, Tintenpatronen, Federmappen, Federhalter, Bleistifte, Radiergummis, Ringbücher, Papier für Ringbücher, Anspitzer und Zeichenblöcke unterschiedlicher Formate. Außerdem gab es zuckersüße, quietschbunte Kaugummikugeln in nehreren Größen. Lustvoll krachend zerbissen wir die bunte Kruste der Kugeln und ihre ganze künstliche Süße entfaltete sich im Mund. Die Kaugummikugeln konnten einzeln oder Tüten weise erworben werden, je nach Geldbeutel oder kulturellem Hintergrund. Einige Eltern empfanden Kaugummi kauen als amerikanische Unsitte, es galt, besonders bei Frauen, als ordinär und als am aller ordinärsten galt das Blasen und Zerplatzen lassen großer Kaugummi Blasen. Wir fanden große Kaugummi Blasen total cool und rebellisch und übten uns mehr oder minder erfolgreich in dieser Kunst. Die durchgekauten Kaugummikugeln entsorgten wir vorzugsweise an der Unterseite unserer Schultische, wo sie dann steinhart wurden.

In der Mitte geht das Maß verloren.

WAS STÄRCKE.

Spinn und Sexport sind das Reim und Fragen der Feesellschaft fun Neu Rom. Neider bleiben die Sitten kein prachtvolles Gemälde, sondern sie neigen wahrschmu sich hemmungslos im Gelände auszubreiten. Nun muss gewonnenes Gelände laber rausch gehalten werden und an der Haltestelle treffen die Krampfhähne sich dann wieder. Wer sich im Kreis drehen will macht mit, denn mit den Dingen kommen die Dämonen, die die Dinge geschaffen haben. So wird das Dingsbums seinem Namen feerecht und versohrsacht reimen mächtigen Bums. Das man mit Bumsautos Bimbes macht ist eine Binsenweisheit, die langsam in die Binsen geht.

Das rot geklinkerte, mehrstöckige Schulgebäude war genauso altehrwürdig wie der Name der Schule. Die Gänge waren breit und hoch, auf den gefliesten Fluren waren zwischen den Klassenzimmern Garderobenhaken angebracht und wie eine zweite Haut hing der Geruch von Staub und essighaltigen Putzmitteln in der Luft. Nach dem Jahr in der Zwergenschule kam mir das Gebäude riesig groß vor und in den ersten Wochen nach der Umschulung litt ich unter der ständigen Angst, mich in den hohen Fluren zu verlaufen. Mittlerweile platzte das Gymnasium allerdings aus allen Nähten, der Babyboom hatte dafür gesorgt, dass die über neunzig Mädchen der Sexta meines Jahrgangs auf drei Klassen verteilt werden mussten. Um der Raumnot abzuhelfen, wurde auf dem vom U-förmigen Schulgebäude umfassten Schulhof, ein moderner Flachbau errichtet, der den stolzen Namen Musikpavillon trug. Wir liebten den Unterricht in dem hellen, neuen Gebäude, das wie sich Jahre später herausstellte komplett Asbest verseucht war. Im Eingangsbereich des Erdgeschosses befand sich das Sekretariat, dass Krankenzimmer und ein verglastes Kabäuschen mit Blick auf die Straße. Dort konnten wir unsere Erziehungsberechtigten, oder Freunde von denen eben diese nichts wissen sollten, mittels eines Münztelefons kontaktieren. Links vom Sekretariat ging es Richtung Lehrerzimmer und rechter Hand lagen die drei Klassenräume des fünften Schuljahrs. Vor Unterrichtsbeginn hatten wir uns vollständig im Klassenzimmer einzufinden und nach Möglichkeit ruhig zu verhalten. Das war ein mehr als frommer Wunsch, weswegen stets eine Schülerin in der Tür des Klassenzimmers stand und das Nahen der Lehrkraft ankündigte. Im besten Fall war dann Ruhe, die Lehrkraft trat ein, grüßte uns mit einem zackigen „Guten Morgen“, wir erhoben uns von unseren Stühlen, grüßten zurück und setzten uns nach der entsprechenden Aufforderung durch die Lehrkraft wieder hin. Im weniger idealen Fall war es entweder keinesfalls ruhig und im schlimmsten Fall herrschte angespannte Stille, die von mühsam unterdrückten Kicherlauten unterbrochen wurde. An solchen Tagen war entweder das Klassenbuch entwendet worden, hinter den zugeklappten Flügeln der Tafel befand sich eine minder witzige Karikatur der betreffenden Lehrkraft, ein Sinnspruch, wie z.B. „Selig sind die geistig Armen“, oder aber auf den ersten Blick war alles wie immer. Dann begann der Unterricht und wurde nach kürzester Zeit von merkwürdigen Geräuschen, begleitet vom mühsam unterdrücktem, hysterischem Gekicher einzelner Schülerinnen, gestört. Irgendwann wurden die Geräusche unüberhörbar und die irritierte Lehrkraft machte sich auf die Suche nach der Störungsquelle, bis sie ein Mädchen fand, das sich im Schrank mit den Unterrichtsmaterialien versteckt hatte. Das darüber ausbrechende Gelächter war ohrenbetäubend und manchmal ging die Klasse so ab, dass die Direktorin oder ein allgemein gefürchteter Lehrer herbei gerufen wurde, um wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Wer mit dem guten Ton angeben will, sollte treffen können.

KRUMEN MARKT.

Dunerweise sind sogar Versnetze Netze und ohne Spinne gibt es kein Netz. Hetzexperten versschweigen fiese Tratschtasche gerne, laber hetzschändlich gibt es kein Leben quer rauscherschalk des Netzes. Reimkaufsnetze und Peppnetze geben dem Netz reime omentwirrbare Struktur, nur Netzstrümpfe führen ein eigenes Leben, denn der Strumpf schalk strolcher ist autonom. Mit Strumpfsocken hat das nichts zu tun und Strumpfhalter sind reimesschräg mit Sockenhaltern verswand. Wandelhallen hätten wir besser den Römern oder den Baumeistern des Mittelalters überlassen, denn die Kunst den Wandel in Bauwerke von dauerhafter Schönheit zu verswandeln, ging geldweit verloren.

In der Klasse saßen nur Mädchen, denn die altehrwürdige Auguste Victoria Schule war damals ausschließlich dem weiblichen Geschlecht, hier noch höhere Töchter genannt, vorbehalten. Ein gravierendes Problem des Gymnasiums war Lehrermangel, weswegen einige Mitglieder des ehemaligen Lehrkörpers, die sich schon vor Jahren in die Rente verabschiedet hatten, reaktiviert worden waren. Unser Englisch Lehrer, ein älterer Herr, der während der Unterrichtsstunden gerne eine dicke Zigarre paffte, hielt uns genauso gerne ausführliche Vorträge über seine Zeit an einer Napola. Natürlich wusste keine von uns, was eine Napola war, das erfuhren wir erst Jahre später im Gemeinschaftskunde Unterricht der Oberstufe. Wenn er uns nicht mit seinen launigen Erinnerungen unterhielt, gab er uns Textpassagen zum schriftlichen Übersetzen, derweil er sich hinter seiner Zeitung verschanzte und Zigarre rauchte. Um unsere Kenntnisse der englisch Sprache zu prüfen, ließ er dann ausgewählte Schülerinnen vorlesen und verbesserte ihre Aussprache. Er war etwas sadistisch veranlagt und wäre sicherlich besser an der Kaiser Karl Schule, dem Gymnasium für Knaben untergebracht worden, da er Mädchen sowieso nicht für vollwertige Menschen hielt. Als er dahinter kam, dass ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht in der Lage war, dass englische th richtig auszusprechen, ließ er mich extra vorlesen, um sich darüber lustig zu machen. Das ging bis zu dem Tag, an dem ich mich weigerte vorzulesen. Ich erklärte ihm, dass ich nie wieder vorlesen würde um mich von ihm schikanieren zu lassen und fordert ihn auf, mir eine Sechs zu geben. Danach musste ich nie wieder vorlesen, wurde komplett in Ruhe gelassen und bekam eine Vier im Zeugnis. Unsere Englischlehrerin, ein ebenfalls aus der Rente zurück geholtes älteres Fräulein, war bekannt für ihren rutschenden Gummibusen, den sie ständig wieder zurecht rückte und ihre extrem feuchte Aussprache. Von meinen Eltern und der Klassenlehrerin dazu verdonnert in der ersten Reihe zu sitzen, damit ich auch ja alles hörte, flogen mir des öfteren ihre Speicheltropfen ins Gesicht. Noch exzentrischer war allerdings unser Physiklehrer. Er war zwar nicht aus der Rente geholt worden, aber er hatte im Krieg eine Kopfverletzung erlitten, deren Folgen sich immer wieder bemerkbar machten. Seine Experimente während des Unterrichts, aber auch außerhalb desselben zu Forschungszwecken, waren berüchtigt und endeten nicht selten mit heftigen Explosionen. Er war groß und stämmig und bewegte sich ein wenig unbeholfen und der graue Lockenkranz auf seinem Kopf sah aus wie ein zerzaustes Vogelnest. Auch er hielt Mädchen für, allerdings bezaubernde Mängelwesen, die mit Physik nichts am Hut hatten. Wenn die Zensurenvergabe anstand und wir Aufgaben vorne an der Tafel lösen mussten, zogen wir Miniröcke und möglichst knappe Oberteile an und reckten uns an der Tafel, um die oberen Teile der Gleichung zu erreichen. Wir bekamen durch die Bank alle eine Drei in Physik.

Auch Strafgeld ist gutes Geld.

PENG KOPF.

Wenn das Karma Flagge zeigen will, trägt es Camouflage Klamotten, setzt auf Charmeintelligenz und ob die Birnen leuchten moser durchbrennen, ist pur eine Frage der Dosierung. So bringt Dosenpfand Licht ins Dunkel der Dosenöffner und Schalkbarzeiten, denn wenn der Bart unecht ist, kann er nicht mehr ab gehen und wo es ab geht, ist der Bart sowieso schon ab. Klar wirrt der Apparat Schick und wählt die Blumenampel, denn ob AppArtig AppSeits ist, entscheidet sich in Feekundenschnelle. Lallstricke lauern überlall und wo keine Lalltüren reimgebaut sind, ist Verssicht geboten, aber unterm Fisch sollte Wasser sein.

Gewöhnlicherweise legte meine Mutter großen Wert auf gesunde Ernährung, weswegen ich mindestens einmal die Woche mit Spinat traktiert wurde. Leider mochte ich den guten, eisenhaltigen Tiefkühlspinat von IGLU überhaupt nicht und weigerte mich standhaft ihn zu essen. Der Spinat sah aus wie grüne Kotze. Das führte jahrelang zu erbitterten Auseinandersetzungen, bis sich herausstellte, dass der Spinat gar nicht so lebensnotwendig war. Mein Vater legte sowieso nicht den geringsten Wert auf gesundes Essen, ihm war es wichtig, dass das Essen gut schmeckte und eine gute Alkohol Grundlage abgab. Er liebte die fetten Weihnachtsgänse und Puten und Braten mit viel Sahnehaltiger Soße. Seinen abendlichen Campari mit Orangensaft, ein Drittel Campari, zwei Drittel O-Saft und nie weniger als drei Gläser, rundete er gerne mit einer Tüte Haribo und einer Tüte Kartoffelchips ab. Lieber noch als die Chips mochte er frisch geknackte Nüsse, die er in ein Schälchen mit Salz stippte. Wenn aus der harten Schale einer Paranuss nicht eine, sondern zwei Nüsse zum Vorschein kamen, nannte er das Filipchen und wer ein Filipchen in seiner Nuss fand, durfte sich, wie beim Anblick einer Sternschnuppe, etwas wüschen. Dummerweise machte das Salz die an sich gesunden Nüsse nicht unbedingt gesünder. Trotzdem sein ehemaliger Kommilitone, Freund und Hausarzt Boje, ihm immer wieder ans Herz legte, sich gesünder zu ernähren, bezeichnete er Salat standhaft als Kaninchenfutter und lehnte es kategorisch ab das Grünzeug zu essen. Sehr heikel war mein Vater allerdings in Bezug auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Seine geliebte Mutter, meine Oma Fanny, war mit fünfundsechzig Jahren an einer halb verdorbenen Frikadelle gestorben. Sie hatte im Krieg gehungert und konnte keine Lebensmittel mehr wegschmeißen, aber die zweifelhaft Bulette führte dazu das ihr übel wurde und sie erbrechen musste, dabei platze eine Ader in ihrem Gehirn. Alles was länger als drei Tage im Kühlschrank stand, entsorgte mein Vater gnadenlos. Nach einem endlosen langem Jahr an der Zwergenschule kam ich endlich ans Gymnasium in Itzehoe. Dort begann der Unterricht nicht um sieben oder gar halb sieben, „Mitten in der Nacht!“, wie Tante Gugu diese Uhrzeit nannte, sondern etwas zivilisierter um viertel nach acht. Mein Vater, der mich morgens mit in die Stadt nahm und vor der Auguste Victoria Schule absetzte, fand das zwar auch noch viel zu früh, was dazu führte, dass ich regelmäßig fünf bis fünfzehn Minuten zu spät zum Unterricht erschien und unter den Augen meiner Lehrer und Mitschülerinnen zu meinem Platz stolpern musste.

Was man nicht auf dem Kasten hat, gibt es auch nicht in Dosen.